Auf dem AfD-Bundesparteitag in Kalkar ist der Versuch gescheitert, dem AfD-Bundeschef Jörg Meuthen parteischädliches Verhalten zu bescheinigen. Ein von internen Gegnern aus dem Kreisverband Freiburg initiierter Antrag, Meuthens "spalterisches Gebahren" zu missbilligen, wurde nach etwa zweistündiger Debatte zu den Akten gelegt, also nicht abgestimmt.
Hintergrund waren einerseits Meuthens Eröffnungsrede vom Samstag, in der er sich in unerwartet scharfer Form gegen parteiinterne Corona-Leugner, gegen die Verwendung des Begriffes "Corona-Diktatur" und die durch AfD-Abgeordnete verantworteten Störaktionen im Bundestag geäußert hatte. Weiterhin ging es um Meuthens Bemühungen, radikale Äußerungen in der Partei zu unterbinden, um eine Beobachtung der Gesamtpartei durch den Verfassungsschutz abzuwenden.
Indirekt hatte Meuthen mit seiner Rede auch Fraktionschef Alexander Gauland und dessen Unterstützer angegriffen, zu denen neben Co-Fraktionschefin Alice Weidel auch Meuthens Co-Vorsitzender Tino Chrupalla gehört.
Zeitweise verlief die Debatte äußerst emotional. Ein Diskutant am Mikrofon warnte vor der Wirkung der Diskussion in der Öffentlichkeit: "Wir zünden gerade unser eigenes Haus an." Wer ernsthaft über Meuthen entscheiden wolle, der müsse einen Abwahlantrag stellen. Ein anderer Meuthen-Unterstützer sagte, in dem Konflikt stünden "einige wenige gegen 90 Prozent" der Partei.
Der Parteitag findet trotz Corona-Pandemie mit mehr als 500 Delegierten im niederrheinischen Kalkar statt. Die Delegierten hatten am Samstag bereits einen Leitantrag zur Sozialpolitik verabschiedet, darin das seit Jahren erwartete Rentenkonzept der Partei. Zudem wählten sie drei Vorstandsmitglieder nach. Dabei setzten sich in größtenteils knappen Abstimmungen Unterstützer von Meuthen durch.
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